30. ARD-Radmeisterschaft in Pulheim

 

Die Deutsche Welle holt den Pokal "Beste Rundfunkanstalt"

Quelle: Holgers Radsportfotos

Ein Bericht von Johannes Angermann (MDR)

Die Mannschaft der „Deutschen Welle“ hat die 30. ARD-Radmeisterschaft gewonnen. Die Meisterschaft, die unter Teilnehmern als eines der wichtigsten deutschen Radrennen gilt, fand am 4. September im Rahmen des Rennes „Wappen von Pulheim“ in Pulheim nahe Köln statt.

Frauen, Gäste und die Herren 4 (Ü60) hatten sieben Runden auf dem 6,1 Kilometer langen Rundkurs fahren – oder acht, das war am Start zunächst unklar. Die übrigen Herren-Kategorien hatten zehn Runden zu fahren, oder neun. Das war später im Ziel unklar.

Alle ARD-Teams starteten gemeinsam in einem Startblock. Was folgte war ein gespanntes Belauern der einzelnen Mannschaften. Das Feld fuhr zunächst kompakt im Wind, zerfiel dann in zwei Teile. Ausreißversuche wurden nicht zugelassen. Eine entscheidende Stelle war eine abfallende Straße mit folgender scharfer Links-Rechts-Kurve. Zitat: „Hier räumen sich jedes Jahr welche ab.“ Auch nach dieser Schikane und dem kurz darauf leicht steigenden Sprint zum Ziel gelang es niemandem, sich entscheidend abzusetzen.

MDR, HR und Deutsche Welle siegen über sieben Runden

Diese hoch konzentrierte Leistung aller Teams hielt bis zur siebenten Runde an – das Finale für Frauen, Gäste und Herren 4. Dabei siegte Luise Schönwald (MDR) mit zwei Sekunden vor Birgit Zimmermann (SWR), auf Platz 3 kam Marie Weber (DW) – bei ihrem ersten Radrennen überhaupt. Bei den Gästen dominierte der HR: Martin Schmitt, Frank Dahs und Bruno Hoenig auf eins, zwei und drei. Bei den Herren 4 siegte Hugo Weßling (DW) vor Rolf Zeller (SWR) und Günther Kulessa (HR).

Die Fahrer, die zehn Runden zu absolvieren hatten, wurden kurz vor der Schikane – im Bereich zweier Kreisverkehre – aufgerollt. Von hinten schoss der nach der ARD gestartete Block auf dessen Schlussrunde heran. Beide Felder sortierten sich, aber das ARD-Feld hatte zwei Fahrer an die zweite – schnellere – Gruppe abgegeben. Als das andere Rennen den Zielstrich überquerte, hatten sich Joscha Weber (DW) und Holger Koopmann (WDR) einen Vorsprung erarbeitet.

Wie viele Runden fährt man in einem Zehn-Runden-Rennen?

Die ARD-Radmeisterschaft geriet nun zur Kopfsache: Wer kann bis zehn zählen? Die Rennleitung nicht, sie zählte bis neun. Und läutete eine – möglicherweise – finale Runde ein. Auf dieser kamen die Ausreißer Joscha Weber und Holger Koopmann als erste ins Ziel. Als die übrigen ARD-Verfolger nach neun Runden und einem hart ausgefahrenen Bergauf-Sprint die Linie überquerten, herrschte Unklarheit. Zehn Runden waren angesagt, also nahmen die verbliebenen MDR-Fahrer die zehnte – finale – Runde in Angriff. Dem Duo gelang es durch stoisches Weiterfahren, sich entscheidend von den Verfolgern von Deutscher Welle und Hessischem Rundfunk abzusetzen. Diese hatten zunächst gezögert, zählten auch bis zehn und setzten zur Aufholjagd an.

Der nun schon zweite Zielsprint endete für die MDR-Ausreißer – Johannes Angermann vor Nico Straube – wenige Meter vor der Start-Ziel-Linie. Denn da hatten die Starter des folgenden Kinderrennens bereits Aufstellung genommen. Die MDR-Fahrer gefolgt von HR und DW waren – möglicherweise – eine Runde zu viel gefahren, nachdem das Rennen verkürzt worden war.

Bei den Herren 1 (bis 39 Jahre) siegte damit Joscha Weber (DW) vor Johannes Angermann und Nico Straube (beide MDR). Bei den Herren 3 (50 bis 59) setze sich Holger Koopmann (WDR) gegen Patrick Leusch und Julius Endert (beide DW) durch.

In der Mannschaftswertung siegte damit die Deutsche Welle vor dem MDR. Nach drei Jahren (oder zwei gewonnenen ARD-Radmeisterschaften) geht der Wanderpokal nun an die DW.
Großer Dank geht an die Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Welle sowie an Günther Kulessa und Karl Weindel vom HR sowie alle Helfer, die sich um eine großartige Organisation gekümmert haben.

 

 
 
 
 
 
 
 
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