18. ARD-Radmeisterschaft auf dem Tandem
Vom NDR, Radio Bremen, RBB, SWR und hr waren insgesamt 36 Radsportler
nach Frankfurt gereist, um im Rahmen des ersten Frankfurt-Eschborn
City-Loop am 1. Mai die ARD-Meisterschaft der Radfahrer auszutragen. Es
galt, die 74 km Distanz zu absolvieren, die aus zwei annähernd
identischen Runden durch die Frankfurter City und von dort über die
Rosa-Luxemburg-Allee Richtung Oberursel und weiter über das leicht
gewellte Terrain des Vortaunus über Steinbach und Schwalbach zurück nach
Eschborn führte. Eine weitgehend flache Streckenführung, die nur in der
ersten Runde mit dem Riederberg eine kurze aber kneifende Steigung
enthielt.
Start war in diesem Jahr bereits um 9:00 Uhr und bei den Vorbereitungen
umfing uns kühler Nebel, bei Temperaturen um die 9 Grad waren die
Straßen nass. Im Startfeld war es dann zunächst recht eng, - alle fuhren
langsam weiter nach vorne und auch ohne Startschuss war irgendwann klar,
wir sind auf der Strecke!
Bis Kilometer 45 verlief alles recht glatt, die Sonne hatte sich durch
den Nebel gekämpft und den Asphalt abgetrocknet, die erste Runde mit der
Riedberg-Steigung lag hinter uns und der Tacho deutete einen Schnitt so
um die 38 km/h an. Doch dann wurden wir in eine Zwangspause geschickt:
Wir fuhren hier in einem Feld, plötzlich scherte ein Fahrer nach rechts
aus, drängte ein zufällig schräg neben uns fahrendes anderes Tandem auch
nach rechts ab, so dass sich dessen Hinterrad mit dem Schaltwerk in die
Speichen unseres Vorderrades schob. Ich hörte nur laute Flüche und dann
knirschendes Blech und spürte verschiedene Schläge im Rahmen.
Erstaunlicherweise blieben wir alle senkrecht und konnten unbeschadet
zum Stehen kommen. Anders sah das allerdings bei den Rädern aus: unser
Vorderrad war platt mit deutlichen Verbiegungen und das andere Tandem
konnte wegen des abgerissenen Schaltwerks nur noch geschoben werden.
Glücklicherweise hatten wir das Bordwerkzeug mit auf die Strecke
genommen und Günther machte uns mit seinen Schrauberqualitäten wieder
flott. Vorderrad raus, ein neuer Schlauchrein, mit dem Speichenschlüssel
die Felge zentriert und wir konnten tatsächlich wieder auf die Piste. Am
Ende reichte es sogar noch für die schnellste Zeit der 3 Tandems, die
auf dieser Distanz ins Ziel kamen.
Trotz des Zwischenfalls wieder ein tolles Erlebnis, wozu ganz wesentlich
die Gemeinschaft mit den anderen Fahrern und Kollegen beiträgt. Das
recht umfängliche Rahmenprogramm bot dann auch reichlich Gelegenheit,
diesen Aspekt der Veranstaltung gründlich auszukosten. Abends im Hotel
wurde vor der Siegerehrung ein Buffet hessischer Spezialitäten gereicht,
wobei auch eingefleischte Hessen noch dazulernen konnten –
beispielsweise was es mit dem Frankfurter Pudding auf sich hat. Und am
Samstag konnte man während einer 2-stündigen Fahrt mit dem historischen
Ebbelwoi-Express die meisten Sehenswürdigkeiten der Stadt im
Zusammenhang „erfahren“. Abgerundet wurde die Veranstaltung dann abends
mit einem Besuch des Maintowers. Von der Besucherterrasse war aus 200
Meter Höhe der spektakuläre Blick über die Stadt und das Umland zu
genießen. Den letzten Termin der Veranstaltung hatten wir dann nur zwei
Stockwerke tiefer, wo wir um 19:30 im Fernsehstudio des hr zur Ziehung
der Lottozahlen angemeldet waren. Auch wenn hier die eine oder andere
Zahl daneben lag - nach diesen zwei Tagen hatte man den Eindruck, dass
jeder von uns bereichert nach Hause fahren konnte.
Sebastian Harling
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